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Anders verhält es
sich mit den erwähnten Ausnahms-Fällen.
Gärtner gesteht selbst, dass die genaue Bestimmung, ob eine Form mehr der einen oder der anderen von den beiden Stammarten ähnlich sei, öfter grosse Schwierigkeiten habe, indem dabei sehr viel auf die subjective Anschauung des Beobachters ankommt. Es konnte jedoch auch ein anderer Umstand dazu beitragen, dass die Resultate trotz der sorgfältigsten Beobachtung und Unterscheidung schwankend und unsicher wurden. Für die Versuche dienten grösstentheils Pflanzen, welche als gute Arten gelten und in einer grösseren Anzahl von Merkmalen verschieden sind. Nebst den scharf hervortretenden Characteren müssen da, wo es sich im Allgemeinen um eine grössere oder geringere Aehnlichkeit handelt, auch jene Merkmale eingerechnet werden, welche oft schwer mit Worten zu fassen sind, aber dennoch hinreichen, wie jeder Pflanzenkenner weiss, um den Formen ein fremdartiges Aussehen zu geben. Wird angenommen, dass die Entwicklung der Hybriden nach dem für Pisum geltenden Gesetze erfolgte, so musste die Reihe bei jedem einzelnen Versuche sehr viele Formen umfassen, da die Gliederzahl bekanntlich mit der Anzahl der differirenden Merkmale nach den Potenzen von 3 zunimmt. Bei einer verhältnissmässig kleinen Anzahl von Versuchspflanzen konnte dann das Resultat nur annähernd richtig sein und in einzelnen Fällen nicht unbedeutend abweichen. Wären z. B. die beiden Stammarten in 7 Merkmalen verschieden, und würden aus den Samen ihrer Hybriden zur Beurtheilung des Verwandtschafts-Grades der Nachkommen 100 bis 200 Pflanzen gezogen, so sehen wir leicht ein, wie unsicher das Urtheil ausfallen müsste, da für 7 differirende Merkmale die Entwicklungsreihe 16,384 Individuen unter 2187 verschiedenen Formen enthält. Es könnte sich bald die eine, bald die andere Verwandtschaft mehr geltend machen, je nachdem der Zufall dem Beobachter diese oder jene Formen in grösserer Anzahl in die Hand spielt.
It is a different matter for the mentioned exceptional cases. Gärtner himself confesses that the precise determination of whether a form is more similar to one or the other of the two parent-species often has great difficulties, as much in this depends on the subjective intuition of the observer. Another circumstance, however, could have contributed to the results becoming fluctuating and uncertain, despite the most careful observation and distinction. For the most part, plants served for these experiments that count as good species and differ in a larger number of traits. Alongside sharply emerging characteristics, account must also be taken, when it comes to greater or lesser similarity in general, of those traits that are often difficult to capture in words, but nevertheless are sufficient, as every plant expert knows, to give an alien appearance to the forms. If it is assumed that the development of hybrids happened according to the law valid for Pisum, then the series in each individual trial had to comprise very many forms, since the number of members, as we know, grows with the number of differing traits as a power of three. With a relatively small number of experimental plants, the result could then be approximately right only and deviate not insignificantly in individual cases. If, for example, the two parent-species differed by 7 traits, and if 100–200 plants were grown from the seeds of their hybrids in order to assess the degree of affinity of the descendants, then it is easy to see how uncertain the assessment would be, since for 7 differing traits the developmental series contains 16,384 individuals under 2187 different forms. Sometimes one, sometimes the other affinity could assert itself more strongly, depending on how chance deals some forms or other in a greater quantity into the hand of the observer.