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Ob die veränderlichen Hybriden anderer Pflanzenarten ein ganz übereinstimmendes Ver-
halten beobachten, muss gleichfalls erst durch Versuche entschieden werden; indessen dürfte man vermuthen, dass in wichtigen Puncten eine principielle Verschiedenheit nicht vorkommen könne, da die Einheit im Entwicklungsplane des organischen Lebens ausser Frage steht.
Zum Schlusse verdienen noch eine besondere Erwähnung die von Kölreuter, Gärtner u. a. durchgeführten Versuche über die Umwandlung einer Art in eine andere durch künstliche Befruchtung. Diesen Experimenten wurde eine besondere Wichtigkeit beigelegt, Gärtner rechnet dieselben zu den “allerschwierigsten in der Bastarderzeugung”.
Sollte eine Art A in eine andere B verwandelt werden, so wurden beide durch Befruchtung verbunden und die erhaltenen Hybriden abermals mit dem Pollen von B befruchtet; dann wurde aus den verschiedenen Abkömmlingen derselben jene Form ausgewählt, welche der Art B am nächsten stand und wiederholt mit dieser befruchtet, und sofort, bis man endlich eine Form erhielt, welche der B gleich kam und in ihren Nachkommen constant blieb. Damit war die Art A in die andere Art B umgewandelt. Gärtner allein hat 30 derartige Versuche mit Pflanzen aus den Geschlechtern: Aquilegia, Dianthus, Geum, Lavatera, Lychnis, Malva, Nicotiana und Oenothera durchgeführt. Die Umwandlungsdauer war nicht für alle Arten eine gleiche. Während bei einzelnen eine 3malige Befruchtung hinreichte, musste diese bei anderen 5- bis 6mal wiederholt werden; auch für die nämlichen Arten wurden bei verschiedenen Versuchen Schwankungen beobachtet. Gärtner schreibt diese Verschiedenheit dem Umstande zu, dass “die typische Kraft, womit eine Art bei der Zeugung zur Veränderung und Umbildung des mütterlichen Typus wirkt, bei den verschiedenen Gewächsen sehr verschieden ist, und dass folglich die Perioden, innerhalb welcher und die Anzahl von Generationen, durch welche die eine Art in die andere umgewandelt wird, auch verschieden sein müssen, und die Umwandlung bei manchen Arten durch mehr, bei anderen aber durch weniger Generationen vollbracht wird”. Ferner bemerkt derselbe Beobachter, “dass es auch bei dem Umwandlungsgeschäfte darauf ankommt, welcher Typus und welches Individuum zu der weiteren Umwandlung gewählt wird”.
Whether the variable hybrids of other plant species observe complete agreement in their behaviour must equally still be decided by experiments; in the meanwhile one might conjecture that in important points a fundamental difference cannot occur, because the unity in the developmental plan of organic life is beyond question.
Finally, the experiments that Kölreuter, Gärtner, and others have performed on the transformation of one species into another through artificial fertilisation also deserve special mention. Special importance was attached to these experiments; Gärtner counts them among “the most difficult of all in the production of hybrids”.
If a species A was to be transformed into another species B, both were conjoined through fertilisation and the resulting hybrids were then fertilized with the pollen of B; then that form was selected from the various descendants, which was closest to species B and repeatedly fertilized with the latter, and so on, until finally a form was obtained which was equal to B and remained constant in its progeny. Thus the species A was transformed into the other species B. Gärtner alone has performed 30 experiments of this kind with plants from the genera Aquilegia, Dianthus, Geum, Lavatera, Lychnis, Malva, Nicotiana and Oenothera. The duration of transformation was not the same for all species. While in individual cases a threefold fertilisation was sufficient, it had to be repeated five or six times in others; even with the same species, fluctuations were observed in different trials. Gärtner ascribes this difference to the circumstance that “the typical force with which a species acts in generation towards the alteration and transformation of the maternal type, is very different in different plants, and that consequently the periods during which, and the number of generations by which, one species is transformed into another, also have to be different, so that transformation is accomplished in some species by more, in others by fewer generations”. This same observer notes further, “that it also imperative during the business of transformation which type and which individual is chosen for further transformation”.
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